Am Donnerstag, dem 24.09., stand in Rendsburg ein „großer Zapfenstreich“ zur Verabschiedung der Bundeswehr auf dem Programm. Obwohl niemand von uns wirklich traurig über das Ende von 350 Jahren Garnisonsgeschichte war, hielten wir es doch für geboten, der Bundeswehr nicht protestlos öffentlichen Raum zum Abfeiern ihrer mörderischen Aufgabe zu überlassen.
Nachdem wir erfahren haben, dass die Linkspartei eine Kundgebung direkt neben der Bundeswehr-Veranstaltung angemeldet hat, entschlossen sich einige Antifas, diese Kundgebung zu besuchen.
Die Kundgebung der Linkspartei
Ausgerüstet mit Trillerpfeifen erfuhren wir auf der Kundgebung aber erstmal, dass die Auflagen jeglichen Krach verbieten. Nicht so schlimm, bis zum Zeremoniebeginn war ja noch Zeit und erstmal wurde das Transpi mit der Aufschrift: „Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit – Bundeswehr wegtreten“ aufgespannt. Plötzlich trabten einige Bullen durch den Stadtpark und durchsuchten die Gebüsche – wie sich später herausstellte, hatten sie in einem Gebüsch wohl etwas Raucherzeuger gefunden und waren wohl besorgt, die ganze Veranstaltung könne im Rauch verschwinden. Bis die Zeremonie dann losging, trafen noch Genoss_Innen aus Kiel ein, die ebenfalls ein Transpi dabeihatten.
Unser Transparent
Die Zeit bis zum eigentlichen Beginn des Zapfenstreichs wurde dann unter anderem damit verbracht, Tannenzapfen anzustreichen. Eine nette Idee der Genoss_Innen, so plump und naheliegend, dass es schon wieder witzig und originell ist.
Als die Soldaten dann Stellung auf dem Paradeplatz einnahmen, gingen einige Alarmeier los und Antifas mit Trillerpfeifen erzeugten Lärm, hatten sich allerdings extra dafür von der Kundgebung entfernt. Im Rahmen des Gepfeifes kam es zu einer Gewahrsamnahme durch die Bullen, eine absolut unverhältnismäßige Maßnahme für’s Benutzen einer Trillerpfeife. Scheinbar waren die Bullen, die eh in recht großer Anzahl da waren, ziemlich besorgt, dass die Inszenierung der Bundeswehr empfindlich gestört wird. Neben einigen Bereitschaftspolizisten waren auch die üblichen Rendsburger Cops dabei, so wie dieser nette Herr, dessen außerordentliche Liebenswürdigkeit schon von anderen Anlässen bekannt ist.
Nach der Gewahrsamnahme passierte erstmal nichts außergewöhnliches mehr, außer einigen Feldjägern die vor Wut schäumten, da sie in ihrer geistigen Unterlegenheit den Sticheleien einiger Antifas nichts entgegenzusetzen hatten, außer finsteren Drohungen. Wenn sie was im Hirn hätten, wären sie wohl auch keine Soldaten. Bleibt nur die Frage, weshalb sie nicht bei der zivilen Polizei untergekommen sind. Elegante Überleitung zu einem weiteren unrühmlichen Kapitel des Abends:
Nach der ersten Ingewahrsamnahme, mit der übereifrige Cops gleich noch eine Durchsuchung inklusive Ausziehen verbanden, nahmen sie noch eine zweite Person in Gewahrsam, die angeblich gestört hat und die Bundis und Bullen damit ziemlich krass genervt. Die Person, die zuerst in Gewahrsam genommen wurde, schilderte uns, dass sogar in der Gewahrsamszelle noch das Geschrei des Rendsburger Revierleiters Andreas Tix zu hören war: „Mein Name ist Tix, ich bin hier der Revierleiter!“
Zudem wurde einem Genossen bei der Festnahme eine blutige Lippe geschlagen und weitere Verletzungen zugefügt.
Die Aktion als solche ist sicherlich zu begrüßen.
Ob man sich dazu allerdings unter das Dach der „Linke“(n) begeben sollte, die erst kürzlich mit homophoben Plattheiten auf Stimmenfang geht, bezweifle ich.
http://www.queer.de/detail.php?article_id=11057
Keine Gruppenmeinung, sondern Einzelmeinung eines Autors:
Die homophoben Plattheiten im Gedicht sind eine Behauptung von Herrn Dohm aus der FDP. Bemerkt habe ich sie auch bei mehrmaligem Durchlesen nicht. Ich finde den Text nicht sonderlich witzig, aber homophob beileibe nicht.
Einen offenen Brief von Herrn Lindenau findet mensch hier: http://www.shz.de/artikel/article/111/offener-brief-von-volker-lindenau.html
Dann nenne es platten Sexismus auf dem Rücken von Menschen, die vieln noch immer als „abartig“ gelten. Gerade als Funktionär einer angeblich antifaschistischen Partei wie „Die Linke“ sollte man sich vor Öffentlichungmachung eines solchen Textes mal ein paar Minuten an den Kopf fassen und sich zum Beispiel mal mit dem Stichwort „Rosa Winkel“ befassen.
Vorausgesetzt, man ist zu einer solchen Reflektion überhaupt in der Lage.
Bei „Die linke“ habe ich da nicht nur streckenweise meine Zweifel, was nicht unerheblich dadurch gestärkt wird, was deren AG „Kommunistische Plattform“ so raushaut. Geschichtsrevisionismus von „links“ mit ähnlich unappetitlichen und inhumanen Rechtfertigungen wie es bei den braunen Revisionisten der Fall ist.
http://stalinhatunsdasherzgebrochen.blogsport.de/
Antifanten Töröööööö.
Wir kriegen immerhin Zuckerstückchen.